Altmühl (Altemühle)


plattdeutsch: Ool'möhl

dänisch: Selk Mølle

 

Altmühl ist ein hofähnlicher Teil der Gemeinde DE-24884 Selk im Amt Haddeby, Kreis Schleswig-Flensburg.

 

Lage: 54°27'49.00"N, 9°35'36.00"E (Ortsmitte), Karte:

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Familienforschung

Kirchenbücher (i.d.R. nur vor 1876): Altmühl gehört heute innerhalb der Nordelbischen Evangelisch-Lutherischen Kirche zum Kirchenkreis Schleswig-Flensburg (vor der Kirchenkreisfusion Kirchenkreis Schleswig), Kirchengemeinde Haddeby. Das zuständige Kirchenbuchamt ist das Bereichsarchiv Schleswig - Kirchenbuchamt - in Kappeln/Schlei.
Näheres hierzu und zu standesamtlichen Urkunden (ab 01.01.1876) siehe Erläuterungen, Quellen, Verweise.

Ob es eine Ortschronik gibt, ist mir nicht bekannt.

 

Aus der Ortsgeschichte

Nennungen: Laur 1) verweist auf eine Karte von Johannes Mejer aus dem Jahr 1652 mit dem Eintrag "Möhl" = (alte) Mühle; Jensen 2): "Altmühl (Oldmöhl)"; Lesser 3): Altmühl

 

Jensen 2) führt den Ortsnamen auf eine "ehemals hier gewesene Wassermühle" zurück und zählt den Ort zum Kirchspiel Haddeby (Kirche ohne eigentlichen Ort) in der Propstei Gottorf. Zur Wirtschaft des Ortes nennt er 2 Halbhufen, 2 Viertelhufen und 2 Katen im Besitz des 1194 auf dem Holm (dänisch für Insel) vor Schleswig gegründeten St.-Johannis-Klosters.

Als zuständige Schule gibt er die Distriktschule in Geltorf an (dort 60 Kinder).

Lesser 3) macht entsprechende Angaben und zählt den Ort administrativ als zum St.-Johannis-Kloster untergehörig, dies wiederum zur Arensharde im Amt Gottorf.

An dem in das Selker Noor mündenden Mühlenbach gab es seit Jahrhunderten Mühlen. 4)

 

Verwechslungsmöglichkeiten, Orte gleichen oder ähnlichen Namens

Der oben beschriebene Ort Altmühl ist ziemlich zweifelsfrei mit dem in der Familienforschung genannten Ort Altemühle/Haddeby identisch.

 

Internetrecherche: Verwechslungen sind mit anderen ähnlich geschriebenen Orten leicht möglich. Allein in Schleswig-Holstein gibt es acht mit Suchmaschinen findbare Alt(e/n)( )m/M/ühl/e/n, darunter in DE-24817 Tetenhusen, also unweit Ahrenshorsts, und wahrscheinlich zahlreiche spurlos stillgelegte. Ohne genaue Kenntnis der urkundlichen Zusammenhänge ist die Bestimmung des zutreffenden Ortes deshalb schwierig.

 

Ortsverzeichnisse, Schleswig-Holstein: Laur 1), nennt ein Altmühlendorf (1271: in Molendorpe, Karte von Johannes Mejer aus dem Jahr 1652: Möhlendörp, Mohlendorp). Laut Lesser 3) ist Altmühl auch der Name einer Instenstelle an der Waabseraue im Gut Damp, Kirchspiel (DE-24351 Thumby-) Sieseby. Bei von Schröder 5) finden sich jeweils ein Altemühle im Kirchspiel (DE-22395 Hamburg-) Bergstedt, in Clausdorf im Kirchspiel Elmschenhagen bei Kiel (heute DE-24222 Schwentinental-Klausdorf) und im Dorf Cölln im Kirchspiel Barmstedt (heute DE-25337 Kölln-Reisiek), sowie eine ehemalige Wassermühle namens Altmühle im Kirchspiel DE-25451 Quickborn an der Pinnaue (nicht DE-25712 Quickborn in Dithmarschen). Weiter nennt er eine Stelle namens "alte Mühle" im Dorf DE-24536 Neumünster-Tungendorf.

 

 

Quellen und Literatur

1) Wolfgang Laur, Historisches Ortsnamenlexikon von Schleswig-Holstein. Gottorfer Schriften VIII der Arbeitsgemeinschaft für Landes- und Volkstumsforschung Schleswig, Schleswig 1967

2) Hans Nicolai Andreas Jensen, Versuch einer kirchlichen Statistik des Herzogthums Schleswig, Band 3, Flensburg 1841

3) Wilhelm Lesser, Topographie des Herzogthums Schleswig, Band 1, Kiel 1853

4) Info: Amt Haddeby

5) Johannes von Schröder, Topographie des Herzogthums Holstein, des Fürstenthums Lübek und der freien und Hanse-Städte Hamburg und Lübek, Oldenburg (in Holstein), Bände 1 und 2, 1841